Nachdem ich mich immer mehr damit beschäftigt habe, wie andere Strickerinnen ihre Wolle selbst gestalten. Wollte ich es auch einmal ausprobieren.
Dank Youtube kann man bereits sehr viel Wissen über die verschiedensten Methoden des Färbens sich aneignen. Die aus meiner Sicht gesundheitlich unbedenklichste Methode ist das Färben mit natürlichen Farben aus des Garten sowie mit Lebensmittelfarbe. Die Ergebnisse sind sehr davon abhängig, welche Methode angewandt wird.
Ich liebe kräftig leuchtende Farben, welche ich so nie aus natürlichen Färbemittel erhalten würde, deshalb habe ich mich entschieden zu erst meine Erfahrungen mit Lebensmittelfarbe zu machen.
Es gibt auch unter den Lebensmittelfarben einige Angebote. So kann man mit normaler Ostereierfarbe färben, passend zur Jahreszeit und bestimmt nach Ostern im Sonderangebot. Dies sind meist kleine Tabletten, welche in einem Wasser-Essig-Gemisch aufgelöst werden.
Dann gibt es ein Softdrink-Pulver aus den USA, das sich Koolaid nennt und superfarbige Getränke ermöglicht. Diese pulverförmige Lebensmittelfarbe ist leider so in Deutschland nicht erhältlich, aber auf dem größten Auktionshaus im Internet und auch da leider nicht immer alle Farben. Auch das Pulver wird mit Essig und Wasser aufgelöst und kann entweder kalt oder warm verwendet werden.
Die dritte Möglichkeit ist mit Lebensmittelfarbe in Gelform, welche sehr hoch konzentriert ist und dadurch auch sehr ergiebig. Man benötigt nicht mehr als eine Messerspitze voll auf ca. 1,5 l Wasser. Auch diese Farbe wird mit Essig fixiert.
Und so geht´s:
1. Man benötigt einen Strang unbehandelte Wolle. Ich habe hierzu eine Sockenwolle 4-fach, aus 75% Schurwolle und 25% Polyamid genommen.
Dieser wurde für mindestens 30 Minuten in einem Wasser-Essig-Gemisch eingeweicht (Mischverhältnis: 2 l kaltes Wasser und 3 EL weißer Essig)
Die Wolle braucht ihre Zeit, um sich voll zu saugen. Sie wird am Anfang immer oben schwimmen, wenn sie sich ausreichend mit Wasser gefüllt hat, geht sich langsam ins Wasser. Also auch ständiges Untertauchen der Wolle wird nichts bringen, man muss Geduld aufbringen (was am Anfang wirklich schwer ist, wenn man hoch motiviert an die Sache herangeht).
2. So lange die Wolle einweicht kann die Farbe vorbereitet werden. Hierzu habe ich einen breiten und hohen Topf genommen. Der Topf wird nach dem Färben keine Rückstände mehr haben, also keine Panik!
Den Topf mit ca. 1,5 l Wasser füllen und wieder 2 EL Essig dazugeben. Die Farbe (eine gute Messerspitze) dazugeben und das ganze zum Kochen bringen. Die Farbe löst sich manchmal etwas schwieriger auf, aber wenn das Wasser heißer wird geht es besser. (Die Farben rot und pink benötigen etwas mehr als 1 Messerspitze)
Farbtest: Mit einem Stück Küchenrolle kann man die Farbe sehr gut testen, hierfür das Papierstück einfach kurz in das gefärbte Wasser halten und schon kannst du sehen, wie sehr die Farbe färbt.
3. Die Wolle über dem Spülbecken vorsichtig auswringen und dabei aufpassen, dass man sie nicht verfilzt.
4. Anschließend kann die Wolle gefärbt werden. Wenn man die Wolle insgesamt in einer Farbe haben möchte, kann man den gesamten Strang auf ein Mal hineinlegen und das ziemlich zügig, da sonst zum Beispiel bei Lila die eine Seite etwas dunkler wird als die andere.
Bei mehrfarbigen Färbungen muss man immer mit der hellsten Farbe beginnen und geht langsam über zu den dunkleren Farben.
Ich färbe sehr gerne zwei-, dreifarbige Stränge. Zu erst wird die heller Seite gefärbt bis ca. zur Mitte des Strangs, diese Seite wird dann für ca. 20 min in das leicht köchelnden Wasser gehalten. (Achtung: das gefärbte Wasser nicht kochen lassen, da sonst die Wolle verfilzt!!)
Im Laufe der 20 min kann man beobachten, wie der Wollstrang meist die gesamte Farbe aufnimmt. Das Wasser ist anschließend wieder ganz klar. Manchmal sind nach 20 min immer noch eine leichte Färbung im Wasser, aber das macht nichts, vielleicht hat man auch einfach ein bisschen zu viel Farbe genommen.
Das Abkühlen kann schon bis zu 2 Stunden dauern.
Anschließend wird die Wolle mit Wollwaschmittel im Spülbecken ausgewaschen und unter fließendem lauwarmen Wasser ausgespült.
Jetzt nur noch vorsichtig ausdrücken und an einem warmen Ort zum Trockenen aufhängen. Je nach Wollstärke und Ort dauert das Trocken bis zu 2 Tage.
Und die Wolle lässt sich wunderbar verstricken. Sie hat schon ihre Fans gefunden.
AntwortenLöschenGruß Mama
Super erklärt,danke.wollte mich mal ans färben wagen und fand es sehr gut erklärt danke
AntwortenLöschenDas freut mich sehr. Viel Spaß beim Färben. Es hat leider Suchtfaktor ;)
LöschenHi, ich habe eine Frage, die Farbgele von Wilton enthalten ja auch Zucker, ist es dann kein Poblem, wenn man so geringe Mengen wie beschrieben nutzt?
AntwortenLöschenDenn bisher habe ich nur Farbe in Pulverform genutzt und diese Methode scheint doch kostengünstiger zu sein. :)
Funktioniert das auch mit fixieren im Backofen?
AntwortenLöschen